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Pferdefotografie Tipps & Tricks // Teil 1:  Grundausrüstung für die Pferdefotografie

In unserer neuen Serie "Pferdefotografie Tipps & Tricks" möchten wir euch Wissen aus unserer täglichen Praxis vermitteln. Von der Grundausrüstung für den Pferdefotografen über die gängigen Kameraeinstellungen bis hin zur Bildgestaltung und Bildbearbeitung werden wir euch in regelmäßigen Abständen spannende und hilfreiche Einblicke und Hintergrundinformationen an die Hand geben. Natürlich darf auch die Arbeit mit dem Pferd nicht zu kurz kommen und darum werden wir auch diesen Bereich immer mal wieder näher betrachten. Wir wünschen euch nun viel Spaß mit dem Teil 1: "Grundausrüstung" und freuen uns über euer Feedback!

Euer TOMsPiC Team,

Tom, Maren & Grando

Klick, Klick, Klick -  Die Kamera

Häufig werde ich gefragt was so alles zu meiner Grundausrüstung gehört. Zeit um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Um eines vorweg zu nehmen: DIE perfekte Ausrüstung gibt es nicht! Denn neben den eigenen Vorlieben hängt die Ausrüstung natürlich auch vom Budget ab. Daher werde ich im weiteren Verlauf auch Tipps zu einer günstigeren Ausrüstung geben denn auch mit einer preiswerten Kombination aus Kamera und Objektiven lassen sich hervorragende Bilder zaubern.

 

Nun aber erst einmal zurück zu meiner Fototasche. Ich verwende als Hauptkamera eine Nikon D800 von deren Leistung in Punkto Abbildungsqualität und Haltbarkeit ich absolut überzeugt bin. Die Nikon D600 dient mir als Sport- und Zweitkamera. Da sie ein wenig leichter und schneller ist ergänzt sie ihre große Schwester perfekt.

Als Ersatz und Remotekameras* dienen mir die D7000 sowie die D300, ebenfalls aus dem Hause Nikon.


*Remotekamera: Kamera die über Funk ausgelöst wird um, z.B. bei Sportaufnahmen zwei verschiedene Perspektiven von ein und demselben Motiv zu bekommen.

Wenn ich mir eine Kamera wünschen dürfte dann wäre es ein Mittelding zwischen der D800 und der D600. Also praktisch die D750 :-) Bis ich mir aber eine neue Kamera leisten kann und möchte dürfen meine zwei dicken Nikon-Damen, aber noch fleißig ackern! Warum ich mich für das Vollformat als Hauptkamera entschieden habe? Ganz einfach, weil mich persönlich die High-ISO Leistung und das bessere Freistellungpotential, also die Möglichkeit den Hintergrund unscharf abzubilden, dank des größeren Sensors absolut begeistert. Das soll jetzt aber nicht heißen dass man die kleineren Formate im APS-C Format in die Ecke stellen soll! Dank des Crop-Faktors* bieten diese Kameras nämlich einen beträchtlichen Vorteil gegenüber den größeren Modellen wenn es darum geht die maximale Brennweite aus seinem Objektiv raus zu holen. Außerdem sind diese Kameras i.d.R. sehr Einsteigerfreundlich und auch mit günstigeren Objektiven zu verwendbar, was beim Vollformat nicht immer der Fall ist! Zu den Objektiven komme ich im folgenden Abschnitt. Dem Einsteiger und Fortgeschrittenen rate ich zu einer soliden Mittelklasse, bei Nikon wäre das z.B. eine D5500 oder D7200 (bei den anderen Herstellern ein vergleichbares Modell). Wer ein wenig auf das Budget achten möchte kann auf die Vorgängermodelle zurückgreifen die einen ähnlichen Funktionsumfang und vergleichbare Qualität bei einem niedrigeren Preis bieten. Was ist mit einer Systemkamera? Prinzipiell spricht nichts dagegen. Das ist natürlich auch Geschmacksache, aber mir persönlich ist eine kleine Systemkamera nicht groß genug um sie sicher in den Händen zu halten. Außerdem ist der Objektivpark in der Regel doch recht eingeschränkt. Ambitionierte Fotografen können durchaus über den Einstieg in die Vollformatklasse nachdenken, dies hat aber seinen Preis. Sowohl bei der Kamera als auch bei den Objektiven!

 

*Crop-Faktor: Eine Verkleinerung der lichtempfindlichen Fläche bewirkt einen Beschnitt des Bildfeldes (Verkleinerung des Bildwinkels). Der Formatfaktor wird auch Crop-Faktor genannt (von englisch to crop = beschneiden). Eine Verkleinerung des Aufnahmeformates entspricht einer Ausschnittvergrößerung. (Quelle: Wikipedia)

Von Gläsern und Scherben - Objektive für die Pferdefotografie

Viel wichtiger als die Kamera ist das Objektiv! Zum Einen weil es der "Flaschenhals" für die Bildqualität ist und zum anderen weil der Lebenszyklus eines Objektivs deutlich höher ist als der einer Kamera. Soll heißen: Hat man in gutes Glas investiert begleitet es einen sehr lange, wenn nicht sogar ein Leben lang. Das Objektiv überdauert somit in der Regel mehrere Kameragenerationen. 

 

Für die Pferdefotografie kann man sagen: "Es geht nichts über eine hohe Brennweite!"

 

Meine Empfehlung lautet daher dass ihr euch nach einem Objektiv mit einer maximalen Brennweite von 200mm - 300mm umschauen solltet. Für mich hat sich das Sigma 120-300 2.8 Sport etabliert da es mir viel Flexibilität mit einer hohen Lichtstärke und einer brachialen Abbildungsleistung bietet! Einen Erfahrungsbericht zu meiner Lieblingsscherbe findet ihr hier!

Weiter gehört das Nikon 70-200 2.8 VRII zu meiner Grundausrüstung welches häufig für Reportagezwecke oder den Indooraufnahmen herhalten darf. Die Brennweite 70-200 in Kombination mit einer 2.8er Blende ist ein perfektes Universalobjektiv und fehlt in keiner Fototasche eines ambitionierten Pferdefotografen. Hier gibt es verschiedene Ausführungen, auch von Sigma, die durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bestechen. Für den Anfang kann man aber auch mit gutem Gewissen auf die günstigeren dafür aber lichtschwächeren Brennweiten Kombinationen wie z.B. 55-200 oder 70-300 zurückgreifen. Auch diese Objektive gibt es von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Preisklassen.

Tipps zum Kauf einer eigenen Ausrüstung

Steht man vor dem Kauf von neuem Zubehör oder einer kompletten Kameraausrüstung sollte man sich folgende Überlegungen stellen:

  • In welchen Lichtsituationen fotografiere ich häufig?
  • Bevorzuge ich eine größere oder kleinere Kamera?
  • Was für Objektive habe ich bereits?
  • Wieviel Geld steht mir zur Verfügung?
  • Wie sehr wird meine Kamera beansprucht?

Diese Überlegungen können eine gute Entscheidungshilfe sein und euch eine Menge Frust und Geld ersparen. Denn was gibt es schlimmeres als nach dem Kauf festzustellen dass die gekaufte Ausrüstung nicht zu den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen passt? Daher mein Tipp an euch: Setzt euch mit eurer angestrebten Art der Fotografie auseinander! Ihr wollt häufig Pferdesport in der Halle fotografieren? Viel mit der Kamera unterwegs sein und euch keinen Kopf über Staub und Verschmutzung machen müssen? Dann seid ihr im höheren Segment durchaus gut aufgehoben da die meisten Kameras in diesem Bereich über ein robustes Gehäuse verfügen. Bei einer realistischen Einschätzung kommt man aber häufig zu dem Entschluss dass es nicht immer Premium sein muss. Wer nicht als "Profi" durch die Weltgeschichte tingelt und die Kamera nicht jeden Tag her nimmt der wird mit einem Modell aus der gehobenen Einstiegs- oder Mittelklasse sehr glücklich. Das gesparte Geld beim Kameragehäuse kann dann in ein solides
70-200 2.8er investiert hat, das einen hervorragenden Ein- und Aufstieg in der Pferdefotografie ermöglicht.


Abschließend sei noch gesagt - egal ob Nikon, Canon, Sony, usw. jeder Kamera- und Objektivhersteller fertigt hervorragende Produkte auf Augenhöhe.

Anfassen, ausprobieren und dann entscheiden! Jeder hat andere Präferenzen und dem einen liegt dieses Modell besser als das Andere. Daher sollte man die Möglichkeit zu einer ausführlichen Beratung beim Fotohändler des Vertrauens nutzen und die Ausrüstung mit der man liebäugelt in die Hand nehmen und testen. 



Vielen Dank dass du dir die Zeit genommen hast den ersten teil unserer Reihe zu lesen! Wir hoffen dass du ein paar Infos und neue Eindrücke mitnehmen konntest.

 

Im November, geht es um "Erweiterte Ausrüstung - sinnvolles Zubehör und praktische Dinge für die Pferdefotografie". Im Dezember folgt Teil 3. Dort geht es dann um, die von uns verwendete, Software für die Bildverwaltung und -bearbeitung.

 

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